Der Standpunkt von G. W. F. Hegel gegenüber dem erkenntnistheoretischen Dualismus in Die sinnliche Gewißheit

Michał Bochen

Abstract


Der Artikel widmet sich der Auslegung des Kapitels Die sinnliche Gewißheit oder das Diese und das Meinen aus Phänomenologie des Geistes von G. W. F. Hegel. Das Ziel ist der Nachweis, das der Dualismus im Subjekt-Objekt-Verhältnis laut Hegel selbst auf dem Niveau des Wissens über sinnliche Individuen problematisch und unberechtigt ist. Eine solche Lesart stimmt meiner Ansicht nach mit den metaphilosophischen Absichten der gesamten Phänomenologie des Geistes überein. Sie beschränkt sich nicht allein darauf, die Unmöglichkeit des unbegrifflichen empirischen Wissens vorzuführen, sondern bezieht sich vor allem auf die Natur der Erkenntnisrelation auf dem elementarsten Erkenntnisniveau. Hegel zeigt, dass jedes Problem, dem die sinnliche Gewissheit begegnet, durch eine richtige Umformung des Subjekt-Objekt-Verhältnisses gelöst werden kann. In den Schlussfolgerungen stellt er fest, dass ein qualitativer Unterschied zwischen Subjekt und Objekt unbegründet ist, und dass es folglich keinen Grund dafür gibt, die Meinungen über die realen und völlig äusseren sinnlichen Objekte zu akzeptieren. Im Endergebnis lehnt er naiven Realismus und die Beschränkungen des Kantischen Phänomenalismus ab.


Schlagworte


Phänomenologie des Geistes; Subjekt-Objekt-Verhältnis; naiver Realismus; Phänomenalismus

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DOI: http://dx.doi.org/10.17951/kw.2018.26.95-117
Date of publication: 2019-01-22 00:30:39
Date of submission: 2018-04-14 19:48:49


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