Die Dämmerung des Determinismus und die kategorische Offenheit der Determination im Zusammenhang mit der Erklärung des Problems der Freiheit

Abstract

Obwohl die klassische Form des Determinismus aufgrund der Rechtfertigung der These des physischen Indeterminismus gegenwärtig einen Rückschritt erleben kann, wird das deterministische Modell der Beschreibung von Phänomenen im Kontext der wissenschaftlichen Methodologie nicht abgewertet. Die gegenwärtig auftretenden Disziplinformen der Determinismen stellen jedoch kein eindeutiges, einheitliches, universelles, absolutes und direkt bestimmendes Modell dar, das der klassischen Auffassung des Determinismus eigen ist. Im Zusammenhang mit den Überlegungen zur Freiheit veranlasst dies zu Überlegungen über den Umfang moderner deterministischer Erklärungen und darüber, ob moderne kompatibilistische Erklärungen gegenüber uneinheitlichen Determinismen legitim bleiben. Ein Nachdenken über die Kategorie der Determination wird dabei helfen, die Angemessenheit u. a. der Philosophie von Nicolai Hartmann vor dem Hintergrund des modernen Freiheitsstreits zu beurteilen. Die in der Ontologie des realen Daseins verwurzelte These des determinativen Pluralismus weist auf den axiologischen Kontext hin, der für die Erklärung des Problems der Freiheit unerlässlich ist und geht über den nicht selten verengten Rahmen des Problems hinaus.