Pluralismus und Relativismus in der Ethik ausgehend von W. K. Frankena

Francesco Allegri

Abstract


Dieser Artikel verbindet Pluralismus und Relativismus in der Ethik am Beispiel eines klassischen Forschers der Moralphilosophie des 20. Jahrhunderts: W. K. Frankena. In der normativen Ethik vertritt Frankena eine pluralistische Perspektive, weil es in seiner Pflichttheorie viele moralische Grundprinzipien gibt (genau zwei), die miteinander in Konflikt geraten können, und weil es keine strikte Rangordnung gibt, um Konflikte zwischen ihnen zu lösen. Seine Haltung gegenüber dem ethischen Relativismus ist hingegen negativ, da seiner Meinung nach alle drei Varianten des Relativismus im moralischen Bereich (deskriptiv, metaethisch und normativ) fragwürdig sind. Der Autor erläutert die Gründe für die Plausibilität des pluralistischen Modells in der normativen Ethik, aber in der Frage des Relativismus zeigt er mehr Offenheit als Frankena. Insbesondere verteidigt er eine gemäßigte Version des deskriptiven und metaethischen Relativismus, für den es gleichermaßen legitime, widersprüchliche moralische Urteile zu bestimmten Themen geben kann. Diese Form des Relativismus ist weit davon entfernt, ein „Schreckgespenst“ zu sein, sondern drückt lediglich die Idee aus, dass der richtige Gebrauch der Vernunft nicht notwendigerweise zu einem einzigen Ergebnis führt, sondern mehrere Lösungen hervorbringen kann (und somit nicht alle Lösungen zulässt).


Schlagworte


Konflikt moralischer Urteile; ethischer Relativismus; moralischer Pluralismus; normative Ethik; Metaethik; William K. Frankena; Richard B. Brandt

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Literaturhinweise


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DOI: http://dx.doi.org/10.17951/kw.2024.38.77-88
Date of publication: 2024-12-31 23:41:29
Date of submission: 2024-05-21 13:20:39


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