"Die dunkle Nacht". Erweiterte Konzepte bei Homo Mysticus in den Translationswissenschaften

Abstract

In diesem Artikel soll das zeitgenössische Phänomen der Depression aus einer etwas anderen, spirituellen Perspektive betrachtet werden. Die Erfahrung, die der Karmelitermystiker Johannes vom Kreuz als "dunkle Nacht" beschreibt, erfordert eine neue Sichtweise auf psychische Störungen. Es handelt sich um ein äußerst komplexes, psycho-physisch-spirituelles Phänomen. Es lässt sich ohne eingehende, verantwortungsvolle und interdisziplinäre wissenschaftliche Forschung nicht klar definieren. In diesem Artikel stellen wir unseren Vorentwurf für ein neues Modell zur Diagnose, Behandlung und Heilung der als Depression bezeichneten Zustände vor, das auf qualitativer und quantitativer Forschung unter Anwendung methodologischer Wissenschaften und Instrumente aus den Sozial- und Geisteswissenschaften mit besonderem Schwerpunkt auf der angewandten Linguistik beruht. Weitere Forschungen können und sollten zu einem gemeinsamen Modell führen, das auch mit Wissenschaftlern aus dem Bereich der Medizin und den breit aufgefassten kognitiven Wissenschaften entwickelt wird. Wir sehen auch ein großes Potenzial für unser Modell zusammen mit den Errungenschaften der Medizininformatik im Bereich der Translationalen Medizin.